Iron Maidens Ed Force One – Eine Rock- und Luftfahrtikone
Iron Maidens Vermächtnis reicht weit über die Musik hinaus – ihre legendären Tour-Flugzeuge haben außerdem auch Luftfahrtgeschichte geschrieben. Statt auf herkömmliche Tourlogistik zu setzen, ging die Band einen unkonventionellen Weg: Sie nutzte Verkehrsflugzeuge, um ihre gewaltigen Bühnenproduktionen rund um die Welt zu transportieren.
Mit Sänger Bruce Dickinson (selbst ausgebildeter Airline-Pilot) oft am Steuer, wurden diese Flugzeuge genauso ikonisch wie ihre Songs. Ed Force One war nicht nur eine logistische Lösung, sondern ein Statement – eine Verbindung von Rock und Luftfahrt, die es so noch nie gegeben hatte. In unserem heutigen Aviationtag Blog Post erzählen wir Euch die ganze Geschichte!

Iron Maidens Luftfahrt-Abenteuer begann 2008 mit der Boeing 757 G-OJIB, die für ihre „Somewhere Back In Time“ Welttournee eingesetzt wurde.
Während der 45-tägigen Reise spielte die Band 23 Konzerte vor über 500.000 Fans in 11 Ländern und legte dabei fast 50.000 Meilen mit dem speziell umgerüsteten Flugzeug zurück.
Die Boeing 757 wurde übrigens nach einem Namenswettbewerb unter den Iron Maiden Fans auf den Namen „Ed Force One“ getauft. Auf dieser Etappe der Tournee wurde auch der Film "Iron Maiden: Flight 666" gedreht
Auch für die „Final Frontier“-Tour 2011 setzten Iron Maiden dann auf eine Boeing 757. Dieses Mal wurde die B757 G-STRX mit der einzigartigen Iron Maiden Lackierung versehen - oder besser gesagt foliert. Doch auch dieses Flugzeug konnte den stetig wachsenden Bühnenanforderungen dauerhaft nicht gerecht werden und es waren neue Ideen gefragt.
2016 entschied sich die Band entsprechend für ein Upgrade in die First Class der Flugzeuge : Wie schon bei den Tourneen 2008 und 2011 reiste die Band mit ihrem eigenen Flugzeug, das sie nach ihrem Maskottchen Eddie „Ed Force One“ nannten, diesmal allerdings mit einem Jumbojet vom Typ Boeing 747-400, der von Air Atlanta Icelandic zur Verfügung gestellt wurde.
Laut Bruce Dickinson, der das Flugzeug als Kapitän steuerte, bedeutete die größere 747-400, dass die Band mit höherer Geschwindigkeit und für längere Zeiträume reisen konnte. Außerdem war es möglich, ihre Ausrüstung zu transportieren, ohne dass man bei dem Flugzeug umfangreiche Modifikationen vornehmen musste, wie es bei der 757 noch der Fall war.
Ed Force One beförderte die Band, ihre Crew und über 12 Tonnen Ausrüstung für alle ihre Auftritte bis einschließlich ihres Konzerts in Göteborg, Schweden am 17. Juni.


In einem Interview mit ABC News im Jahr 2022 erklärte Bruce Dickinson, dass er zukünftig keine Tour-Flugzeuge mehr selbst fliegen werde. Mit damals 63 Jahren sei es für ihn an der Zeit, als Passagier Platz zu nehmen – auch kommerzielle Piloten müssen schließlich mit 65 in den Ruhestand gehen. Zudem wolle die Band auch aus Umweltschutzgründen künftig auf eigene Flugzeuge verzichten.
Nachhaltigkeit spielt in der Musikbranche eine immer größere Rolle, und Iron Maiden passt sich diesem Wandel an.
Nach seinem Einsatz bei Iron Maiden kehrte TF-AAK zu ihremEigentümer Air Atlanta Icelandic zurück. Danach flog das Flugzeug unter anderem für Saudi Arabian Airlines, bevor es 2020 stillgelegt wurde. Bis 2024 stand es in Großbritannien – wo es dann verschrottet wurde. Glücklicherweise konnte sich Aviationtag Teile dieser Legende sichern, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben.
Die erste Boeing 757 (G-OJIB) hatte mehr Glück: Sie wurde später von FedEx übernommen und zum Frachtflugzeug umgebaut. Heute ist sie unter der
Kennung N938FD immer noch in Betrieb.
Die zweite 757 (G-STRX) war weniger erfolgreich – nach über 55.000 Flugstunden wurde sie 2012 verschrottet, als ihre letzte Betreiberfirma Astraeus Insolvenz anmeldete.


Iron Maiden war nicht die einzige Band mit einer Vorliebe für Flugzeuge. In den 1970er-Jahren tourte bereits Led Zeppelin mit einer Boeing 720 namens „The Starship“, ausgestattet mit einer Lounge, Schlafzimmern und sogar einer Bar.
Die Rolling Stones nutzten u.a. eine Boeing 737, während Elvis Presley gleich mehrere Privatjets besaß, darunter eine Lockheed JetStar und eine Convair 880, die er nach seinem luxuriösen Geschmack umbauen ließ. Diese Maschinen waren mehr als nur Transportmittel – sie waren Symbole des Rock’n’Roll-Lifestyles.
Iron Maiden setzte mit Ed Force One neue Maßstäbe und bewies, dass ein Verkehrsflugzeug zur ultimativen Tourmaschine werden kann.
Doch es war mehr als nur eine logistische Meisterleistung – es war ein Symbol für den weltweiten Erfolg der Band und ihren unermüdlichen Einsatz, den Fans das beste Live-Erlebnis zu bieten.
Auch wenn die Ed Force One nicht mehr fliegt, lebt ihre Geschichte weiter – sei es in der Luftfahrthistorie oder durch
das Upcycling-Projekt von Aviationtag, wo wir Flugzeugteilen ein zweites Leben geben und sie für Fans weltweit erlebbar machen.

Was haltet Ihr von Iron Maidens einzigartiger Verbindung von Rock und Luftfahrt? Habt ihr vielleicht auch ein Lieblingsstück aus der Geschichte der Band oder eine interessante Anekdote zu einem der Tour-Flugzeuge?
Teilt eure Gedanken und Erfahrungen mit uns in den Kommentaren unten!
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Photo Credits: All photos by and from Iron Maiden, Tomori and Henrique Pinto on Flickr, Bob Gruen